Die Black Kitchen ist ein mobiles Aktionsküchen-Kollektiv, welches das Ziel verfolgt, eine Essensversorgung für emanzipatorische Kämpfe von links unten zu stellen. Wir kochen ausschließlich in selbstorganisierten Zusammenhängen, in denen die Werte einer befreiten Gesellschaft im Zentrum stehen und die für eine solidarische, diskriminierungsfreie, klima- und umweltgerechte, anti-nationale, anarchistische und/oder antikapitalistische Welt kämpfen. Es sind verschiedene Formate denkbar, die wir unterstützen: direkte Aktionen, Dauerbesetzungen, Veranstaltungen zur Bildung, internen Organisierung und Vernetzung oder Soli-Parties. Rein privaten, kommerziellen und parteipolitischen Events bleibt die Black Kitchen jedoch entschieden fern! Kochen in diesem Sinne bedeutet für uns politische Arbeit, denn die Essensversorgung ist Teil der selbstorganisierten Infrastruktur, die gesellschafts-politische Kämpfe ermöglicht.
Unsere Basis ist in Jena (Thüringen), wo wir die lokalen und regionalen Kämpfe unterstützen, doch wir kommen mit unserer mobilen Küche auch gerne dahin, wo sie gebraucht wird und haben auch einige aktive Unterstützer*innen an anderen Orten. Alle Gruppenmitglieder engagieren sich ehrenamtlich und aus freien Stücken. Dadurch ist gewährleistet, dass wir auch Kämpfe, die nicht über die nötigen finanzielle Mittel verfügen, unterstützen und das Essen auf Spendenbasis verteilen können, damit alle Menschen unabhängig vom Einkommen bei uns essen können.
Zu unseren politischen Ansprüchen gehört für uns auch, dass wir immer und ausschließlich vegan kochen. Auch dadurch soll sicher gestellt sein, dass möglichst viele Menschen das Essen, das wir zubereiten, essen können. Vor allem aber bedeutet die Produktion tierischer Lebensmittel die Ausbeutung von Tieren und der Natur, was wir ebenso ablehnen, wie die des Menschen, und durch unsere Arbeit nicht voran treiben möchten.
Generell versuchen wir, dem Motor des kapitalistischen Systems möglichst wenig Futter zu geben und setzen daher eher auf Regionalität und Saisonalität, Bio- und Fairtrade-Produkte sowie Lebensmittelspenden, als auf die günstigste Supermarkt-Ware. Doch da auch wir uns nicht unabhängig von kapitalistischen Widersprüchen bewegen und unsere Arbeit vorwiegend durch Spendenerlöse refinanzieren, können wir diesen Ansprüchen bisher nicht immer gerecht werden. Je nach Koch-Aktion, ihren Voraussetzungen und Rahmenbedingungen entscheiden wir, wo wir unsere Schwerpunkte setzen.
Unsere Organisierung basiert auf kollektiven und basisdemokratischen Aushandlungsprozessen, in denen es formal keine höher gestellten oder mächtigeren Personen gibt. Entscheidungen sollen möglichst im Konsens getroffen werden. Durch Wissenstransfer und Skill-Shares versuchen wir, Wissenshierarchien abzubauen oder bestenfalls gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass auch in unserer Gruppe Machtverhältnisse und informelle Hierarchien existieren. Daher sehen wir es als Teil unserer Arbeit und Verantwortung an, diese in einem stetigen Prozess offen zu legen, zu reflektieren und möglichst zu bearbeiten, was mal besser, mal schlechter funktioniert. Dies ist jedoch umso mehr unsere Verantwortung, da sich die Crew aktuell überwiegend aus weißen Menschen aus privilegierten Gesellschaftsgruppen – in unterschiedlicher Ausprägung – zusammensetzt. Wir möchten auch das gerne ändern und für verschiedene Menschen anschlussfähig sein. Hierfür sind keine besonderen Voraussetzungen oder Vorwissen nötig, nur gemeinsame Wertevorstellung.
Ohne Kampf, kein Mampf!
Für eine Welt ohne Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung!
Für das gute Leben für alle!